Heatmap der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) für das Jahr 2024 in Nordrhein-Westfalen Copyrights Thomas Beissel

Die invasive Asiatische Hornisse (Vespa velutina) setzt ihre Expansion in Nordrhein-Westfalen fort. Nach dem Erstnachweis im Jahr 2014 hat sich die Art zunehmend in den linksrheinischen Gebieten etabliert und dringt nun verstärkt in die östlichen Landkreise und in die Fläche vor. Das Jahr 2024 war gekennzeichnet durch einen deutlichen Anstieg der Meldungen und Nestfunde im Vergleich zu den Vorjahren.

Verbreitung und Abundanzentwicklung

Wurden im Jahr 2023 erst 90 Hornissenkolonien in NRW dokumentiert, stieg die Zahl im Jahr 2024 auf insgesamt 1541 verifizierte Meldungen, davon 487 nachgewiesene Nester. Von diesen Nestern konnten 262 bekämpft werden. Die zunehmende Dichte der Population zeigt sich insbesondere in den linksrheinischen Gebieten und im westlichen Münsterland. Die aktuelle Verbreitung der Nester ist auf der interaktiven Karte des LANUV (Link zur Karte) einsehbar.

Ausbreitungsmuster und Habitatpräferenzen

Die Asiatische Hornisse zeigt eine bevorzugte Ausbreitung entlang von Flussläufen. Dies lässt sich auch in NRW beobachten, wo die Kreise an der niederländischen Grenze, der Niederrhein sowie die bergischen Ballungsräume besonders betroffen sind. Im Bergischen Land dehnt sich das Verbreitungsgebiet bis ins oberbergische Hinterland aus, wo im Einzugsbereich der Sieg die ersten Nester nachgewiesen wurden.

Auswirkungen auf die heimische Fauna

Im Jahr 2024 gab es erste Meldungen über Schäden an Bienenvölkern durch die Asiatische Hornisse. Derzeit sind die Auswirkungen auf die heimische Bienenpopulation jedoch noch gering. Eine potenzielle Gefahr besteht in der Sekundärschädigung von Bienenvölkern, die durch einen hohen Prädationsdruck im Herbst entsteht. Die Bienen stellen dann ihre Sammelflüge ein, was die Wintervorbereitung beeinträchtigt.

Neben den Honigbienen könnten auch andere Insektengruppen von der Asiatischen Hornisse betroffen sein. Langfristige Studien sind notwendig, um die Auswirkungen auf die gesamte Insektenfauna zu evaluieren.

Bekämpfungsmaßnahmen und Herausforderungen

Die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse gestaltet sich aufgrund der oft schwer zugänglichen Nester und der aggressiven Verteidigung durch die Hornissen als schwierig. Neben den manuellen Methoden zur Nestentfernung werden neue Ansätze wie der Einsatz von Aktivkohlestaub oder Kieselgur erprobt. Die Forschung an effektiveren Bekämpfungsmethoden wird intensiv vorangetrieben.

Monitoring und Bürgerbeteiligung

Das Monitoring der Asiatischen Hornisse in NRW stützt sich auf Beobachtungen an von Freiwilligen platzierten „Dochttöpfen“ sowie auf gezielte Suchaktionen. Durch Öffentlichkeitsarbeit wird die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Erfassung der Nester aufgerufen.

Fazit und Ausblick

Die Asiatische Hornisse hat sich in NRW fest etabliert. Eine vollständige Eliminierung der Art ist unwahrscheinlich. Die Bekämpfung der Nester dient der Verlangsamung der Ausbreitung und dem Schutz der Bienenvölker. Die Forschung an effektiveren Bekämpfungsmethoden und die kontinuierliche Überwachung der Population sind essenziell. Die Zusammenarbeit von Behörden, Imkern und Bürgern ist entscheidend, um die Herausforderungen durch die invasive Art zu bewältigen.

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