Frühalarm in Nordspanien: Erstnachweis der Südlichen Riesenhornisse (Vespa soror)

Im Jahr 2024 wurde die Südliche Riesenhornisse (Vespa soror) erstmals in Europa als nachgewiesen veröffentlicht, genauer gesagt in Nordspanien. Dieser Fund löste Besorgnis aus, da die Art als invasiv gilt und potenziell negative Auswirkungen auf die heimische Biodiversität haben könnte.

Wie kam die Südliche Riesenhornisse nach Europa?

Die genauen Umstände der Einschleppung sind noch Gegenstand der Forschung. Wissenschaftler vermuten, dass der internationale Handel, insbesondere der Transport von Waren in Containern, eine Rolle gespielt haben könnte. Der Nachweis von Vespa soror gelang über das in der Region Asturien Monitoringsystem mittels VespaCatch Fallen. INsgesammt wurden 4 Arbeiterinnen nachgewiesen.

Der erste Nachweis stammt von zwei Arbeiterinnen aus März 2022, die weiteren NAchweise wurden über zwei Arbeiterinnen aus Oktober 2023 erbracht. Diese zeitliche Streuung lässt darauf schliessen, dass mindestens eine Kolonie einen Enwicklungszyklus abgeschlossen hat.

Was wissen wir über die Südliche Riesenhornisse?

Die Südliche Riesenhornisse ist eine in Südostasien beheimatete Wespenart, die eng mit der Asiatischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia) verwandt ist. Sie ist bekannt für ihre beeindruckende Größe (Arbeiterinnen erreichen eine Länge von bis zu 45 mm) und ihre räuberische Lebensweise. Vespa soror ernährt sich von einer Vielzahl von Insekten, insbesondere Bienen, Wespen und anderen Wirbellosen.

Ökologie und Verhalten:

  • Lebensraum: Vespa soror besiedelt tropische und subtropische Wälder in Ländern wie Vietnam, Laos, Thailand und Südchina. Sie bevorzugt Gebiete mit hoher Luftfeuchtigkeit und dichtem Baumbestand.
  • Nestbau: Die Nester werden in Baumhöhlen, unterirdisch oder an geschützten Felsvorsprüngen gebaut. Sie bestehen aus mehreren Waben, die von einer papierartigen Hülle umgeben sind.
  • Jahreszyklus: Der Lebenszyklus einer Vespa soror Kolonie folgt einem jährlichen Rhythmus, der im Frühling mit der Gründung eines neuen Nestes durch eine einzelne Königin beginnt und im Winter mit dem Absterben der Kolonie endet.
  • Volksgröße und Polygynie: Die Kolonien können mehrere hundert bis tausend Individuen umfassen. Interessanterweise wurde Polygynie beobachtet, d.h. das Vorkommen mehrerer Königinnen innerhalb einer Kolonie.

Potenzielle Auswirkungen auf die heimische Biodiversität:

Die Etablierung der Südlichen Riesenhornisse in Europa könnte negative Auswirkungen auf die heimische Biodiversität haben. Als effizienter Prädator könnte sie Populationen von Bienen und anderen Bestäubern dezimieren und somit die Bestäubung von Pflanzen beeinträchtigen. Darüber hinaus könnte sie mit heimischen Wespenarten um Nahrung und Nistplätze konkurrieren.

Maßnahmen zur Eindämmung:

Die Behörden in Spanien haben Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung der Südlichen Riesenhornisse zu verhindern. Dazu gehören die Suche nach Nestern und deren Zerstörung sowie die Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren der invasiven Art. Es ist wichtig, die Situation genau zu beobachten und effektive Strategien zur Bekämpfung der Südlichen Riesenhornisse zu entwickeln, um die heimische Biodiversität zu schützen.

Fazit:

Der Erstnachweis der Südlichen Riesenhornisse in Europa ist ein besorgniserregendes Ereignis, das die zunehmende Bedrohung durch invasive Arten verdeutlicht. Es ist wichtig, die Biologie und das Verhalten dieser Art zu verstehen, um effektive Maßnahmen zur Eindämmung ihrer Ausbreitung zu ergreifen.

Quellen:

Early Alarm on the First Occurrence of the Southern Giant Hornet Vespa soror du Buysson, 1905 (Vespidae) in Europe: https://doi.org/10.1002/ece3.70502

Biology of the southern giant hornet, Vespa soror: nest architecture, morphological differences among castes, and the genetic structure of colonies: https://doi.org/10.3389/finsc.2023.1136297

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