Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist eine invasive Art, die ursprünglich aus Südostasien stammt. Sie hat sich seit ihrer unabsichtlichen Einschleppung nach Europa, vermutlich durch den Import von Waren, zunehmend in Deutschland ausgebreitet. In Hessen wurde sie erstmals 2019 nachgewiesen. Damals war das Vorkommen noch auf Südhessen begrenzt, doch inzwischen sind auch die mittelhessischen Städte Gießen und Marburg sowie die Landkreise Lahn-Dill-Kreis und Limburg-Weilburg betroffen. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) überwacht die Ausbreitung dieser Art, da sie möglicherweise gravierende Auswirkungen auf die heimischen Ökosysteme und die Artenvielfalt haben könnte.

Zunahme der Meldungen und Nestnachweise

Seit 2019 gibt es in Hessen eine spezielle Meldeplattform, über die Bürgerinnen und Bürger Sichtungen der Asiatischen Hornisse melden können. Diese Maßnahme dient der besseren Überwachung und Forschung zur Verbreitung der Art. 2024 wurden insgesamt etwa 1.800 Meldungen zum Thema Asiatische Hornisse an das HLNUG übermittelt. Bei rund 1.465 dieser Meldungen konnte der Verdacht bestätigt werden, dass es sich tatsächlich um ein Nest oder ein Individuum der Asiatischen Hornisse handelte. Besonders auffällig war der Anstieg der Nestnachweise: 2024 wurden 280 Nester entdeckt, was fast doppelt so viele wie im Jahr 2023 waren.

Diese Zunahme an Meldungen könnte einerseits auf eine tatsächliche Ausbreitung der Hornisse hinweisen, andererseits spielt auch die Medienberichterstattung eine Rolle. Im vergangenen Jahr stand die Asiatische Hornisse immer wieder im Fokus der Presse, was zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und damit auch zu einer höheren Zahl an Meldungen geführt haben könnte. Ein weiteres Indiz für das zunehmende Interesse an der Art ist die deutlich höhere Zahl an verifizierten Nestsichtungen.

Geografische Ausbreitung

Nicht nur die Zahl der Meldungen, sondern auch die geografische Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in Hessen hat sich weiterentwickelt. Noch im Jahr 2021 war die Art hauptsächlich im Kreis Bergstraße verbreitet, doch 2023 wurde sie bereits in weiteren Regionen, wie dem Rheingau-Taunus-Kreis und dem Hochtaunuskreis, sowie in Mittelhessen nachgewiesen. Auch im Jahr 2024 nahm die Verbreitung der Hornisse zu – vor allem in den Landkreisen Odenwaldkreis, Main-Taunus-Kreis und Rheingau-Taunus-Kreis. Experten gehen davon aus, dass sich die Asiatische Hornisse auch 2025 weiter in Mittelhessen ausbreiten wird.

Aussehen und Verhalten der Asiatischen Hornisse

Die Asiatische Hornisse lässt sich relativ leicht von der heimischen Europäischen Hornisse unterscheiden. Sie ist etwas kleiner, mit einer Körpergröße von rund 2,4 bis 3 cm, und weist eine schwarze Grundfärbung auf, wobei der Hinterleib dunkel ist und nur wenige gelbe Binden zeigt. Ihre Beine sind charakteristisch schwarz-gelb gefärbt. Im Vergleich dazu ist die Europäische Hornisse gelb-orange gefärbt. Obwohl die Asiatische Hornisse auf den ersten Blick bedrohlich wirken kann, ist sie in der Regel weniger aggressiv als Wespen oder Bienen. Sie verteidigt ihr Nest nur dann, wenn die Königin oder der Nachwuchs bedroht wird. Für Menschen ist ihr Stich mit dem einer Europäischen Hornisse vergleichbar.

Warum die Ausbreitung wichtig ist

Die Asiatische Hornisse gilt als invasive Art, die aufgrund ihrer Nahrungsgewohnheiten eine Bedrohung für die heimische Fauna darstellt. Besonders für Bienen und andere nützliche Insekten ist die Hornisse gefährlich, da sie Bienenstöcke attackiert und Bienen jagt, was die Bestäubung und damit die Erträge vieler Pflanzen gefährden kann. Ihre zunehmende Verbreitung erfordert daher ein aktives Monitoring und gegebenenfalls auch Maßnahmen zur Bekämpfung.

Engagement der Bevölkerung gefragt

Zur Bekämpfung und Überwachung der Asiatischen Hornisse ist die Mithilfe der Bevölkerung unerlässlich. Über das Online-Meldeportal des HLNUG können alle Bürgerinnen und Bürger Hinweise auf Sichtungen und Neststandorte eintragen. Die gesammelten Daten helfen den Behörden dabei, die Ausbreitung der Hornisse besser zu verstehen und gezielt Maßnahmen zu ergreifen. Auch für 2025 wird mit einer weiteren Ausbreitung gerechnet, sodass die Unterstützung der Hessinnen und Hessen weiterhin gefragt ist.

Fazit

Die Asiatische Hornisse breitet sich weiter in Hessen aus und könnte langfristig schädliche Auswirkungen auf die heimische Flora und Fauna haben. Ihre Zahl nimmt zu, und auch die geographische Verbreitung ist im letzten Jahr gestiegen. Das HLNUG setzt auf die Mithilfe der Bevölkerung, um diese invasive Art zu überwachen und gegebenenfalls Nester zu beseitigen. Wer eine Asiatische Hornisse sichtet oder ein Nest entdeckt, sollte dies umgehend über das Meldeportal des HLNUG melden, um die Forschung und Bekämpfung der Art zu unterstützen.

Weitere Informationen und die Möglichkeit, Sichtungen zu melden, finden Sie auf der Webseite des HLNUG: www.hlnug.de/hornisse.

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