Die Suche nach Hornissennestern, insbesondere in besiedelten Gebieten, ist nicht einfach und braucht neue Ideen. Der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras scheint eine vielversprechende Option zu sein, hat aber auch seine Tücken. In diesem Artikel gehen wir tief ins Detail und schauen uns alle wichtigen Punkte an, um eine gute Einschätzung zu bekommen, ob diese Methode machbar und effektiv ist.

Wärmebildsuche: Zeitfenster und Physik

Bei der Wärmebildsuche geht man davon aus, dass Hornissennester wärmer sind als ihre Umgebung, weil sie aktiv sind und Brut enthalten. So kann eine Wärmebildkamera diese Temperaturdifferenz erfassen und zur Lokalisierung des Nestes nutzen. Allerdings klappt das nur unter bestimmten Bedingungen.
Die beste Zeit dafür ist am frühen Morgen, wenn es noch nicht so warm ist, oder spät im Jahr, wenn es abkühlt. Da sind die Temperaturunterschiede zwischen Nest und Umgebung am größten. In anderen Tageszeiten oder bei höheren Temperaturen kann die Wärmebildsuche weniger effektiv sein, weil die Temperaturunterschiede dann geringer sind.

Es gibt aber auch noch ein paar andere Dinge zu beachten: Hornissen haben einen ziemlich großen Aktionsradius, der bis zu zwei Kilometer betragen kann. In der Realität ist der Flugradius etwa 800 m groß, was einer Suchfläche von knapp 2 km² entspricht. Das heißt, die Suchfläche kann ziemlich groß sein. Deshalb ist es total wichtig, den Standort des Nestes vorher genau zu kennen. Man kann zum Beispiel Flugbahnen beobachten, über die Dochttopfmethode und Zeitmessungen den Standort eingrenzen und so weiter. Nur so kann man den Suchbereich für die Drohne realistisch gestalten.

Neststandort: Die Nadel im Heuhaufen

Es ist nicht nur die Wärmebildtechnik und die Rechtslage, die darüber entscheiden, ob man ein Hornissennest mit der Drohne findet. Auch der Standort des Nestes spielt eine entscheidende Rolle.
Viele Leute denken, dass sich die meisten Nester in großer Höhe befinden. Aber tatsächlich sind es nur etwa 30 Prozent, die hoch in den Bäumen hängen. Es ist übrigens nicht so, dass alle asiatischen Hornissen in die in großer Höhe hängenden Sekundärnester umziehen.

Wenn sich das Nest oben in der Baumkrone befindet, kann man es gut sehen und mit der Wärmebildkamera erfassen. Tiefer gelegene Nester, die von Blättern oder Ästen verdeckt sind, sind schwieriger zu entdecken. Nester unter Dachvorsprüngen, in Hohlräumen, unterirdisch oder an anderen unzugänglichen Orten kann die Drohne nicht sehen.

Ein paar Worte zu den luftfahrtrechtlichen Bestimmungen

Es gibt jede Menge Regeln, die man beachten muss. Je nachdem, welche Drohne man fliegt und wie ausgebildet man als Pilot ist, gelten unterschiedliche Bestimmungen. Seit Januar 2024 gibt es in Deutschland neue Regeln, die vor allem für Bestandsdrohnen ohne C-Klassifizierung wichtig sind.

Es gibt verschiedene Drohnenklassen:

Drohnen werden in verschiedene Klassen eingeteilt, je nachdem, wie viel sie wiegen und welche Technik sie haben. Für die Suche nach Hornissennestern sind in der Regel Drohnen der Klasse C2 (bis 4 kg) relevant. Für Bestandsdrohnen ohne C-Klassifizierung gilt seit 2024: Sie dürfen nur in der Kategorie A3 gefolgt werden.

Für die verschiedenen Drohnenklassen und Einsatzszenarien gibt es unterschiedliche Anforderungen an die Pilotenqualifikation. Für den Betrieb von C3-Drohnen in der offenen Kategorie A3 braucht man den „kleinen Drohnenführerschein“ (A1/A3). Für den Betrieb von C2-Drohnen in der offenen Kategorie A2 braucht man den „großen Drohnenführerschein“ (A2).

In der offenen Kategorie gibt es spezielle Regeln für den Abstand zu Wohngebieten, Menschenansammlungen und Flugverbotszonen wie Flughäfen, Naturschutzgebieten oder Industrieanlagen.

Die Abstände sind also je nach Drohnenklasse und Unterkategorie unterschiedlich. Drohnen in der Unterkategorie A3 dürfen nur in einem Mindestabstand von 150 Metern zu Wohngebieten betrieben werden.

Drohnen ab 250 Gramm müssen beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) registriert und mit einer Plakette gekennzeichnet werden, auf der die Registrierungsnummer (E-ID) steht. Außerdem muss der Drohnenpilot eine Haftpflichtversicherung abschließen.

Wenn du mehr über die aktuellen luftrechtlichen Bestimmungen erfahren möchtest, schau auf der Website https://www.drohnen.de/20336/drohnen-gesetze-eu/ vorbei. Neben den Kosten für die Drohne und die Wärmebildkamera kommen auch noch Ausgaben für die nötige Pilotenausbildung, die Registrierung und die Versicherung dazu. Professionelle Dienstleister können bis zu 450 Euro pro Stunde verlangen.

Fazit: Eine spannende Methode mit vielen Einschränkungen

Der Einsatz von Drohnen zur Hornissennestsuche ist zweifellos eine spannende Idee, insbesondere in schwer zugänglichen Gebieten oder bei der Suche nach Nestern in großen Waldgebieten. In besiedelten Gebieten ist das aber nicht so einfach, weil es rechtliche Beschränkungen gibt, viele Nester schwer zugänglich sind und die Kosten ziemlich hoch sind. Deshalb lohnt es sich nicht wirklich, eine Drohne zur Hornissennestsuche einzusetzen. Bevor man das macht, sollte man sich folgende Punkte gut überlegen:

Es ist total wichtig, dass ihr den Suchbereich möglichst genau eingrenzt. Das heißt, ihr müsst den Standort des Hornissennests finden, am besten durch Beobachtungen oder andere Methoden. Nur so könnt ihr den Suchbereich für die Drohne realistisch gestalten und die Erfolgschancen erhöhen.

Hier muss man sich natürlich auch mit den rechtlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzen. Es gibt natürlich auch noch ein paar Regeln, die man einhalten muss. Hier geht’s vor allem um die Drohnenklasse, die Qualifikation der Piloten, Flugverbotszonen und Abstände zu Wohngebieten und Menschen.

Man sollte sich auch überlegen, ob sich der Einsatz der Drohne überhaupt lohnt. Schließlich muss man die Kosten dafür gegen den Nutzen aufwiegen. In vielen Fällen ist es am besten, wenn man eine Kombination aus traditionellen Suchmethoden und gezieltem Drohneneinsatz macht. Hier kann eine normal und kleine Drohne helfen, den Letzten Schritt, also das Nest in einem schon bestimmten Baum, sichtbar zu nmachen. Das ist oft die effektivste und kosteneffizienteste Lösung.

Insgesamt ist der Einsatz von Drohnen zur Hornissennestsuche eine spannende Idee, die man aber erst mal testen sollte. Dabei muss man natürlich die genannten Punkte beachten.

Wenn man alles berücksichtigt, ist ein großflächiger Einsatz aber nicht wirklich sinnvoll. Die vorbereitenden Maßnahmen über Trigonometrie oder die Doppelkreismethode müssen auch bei der visuellen Suche durchgeführt werden. Einen wirklichen Zeitvorteil wird es wahrscheinlich nicht geben.

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